…und wenn wir glänzen, dann in Abwesenheit. Nein, ganz sicher nicht. So langsam wird es ernst, die Releasedates stehen, die Videos sind im Kasten und in Kürze erscheint “Jod & Tenside”. Eine EP, die wir live im Proberaum aufgenommen haben.
Das Wichtigste zuerst – wann wird veröffentlicht?
9. August 2019: Stumme Apotheker – Single & Video
4. Oktober 2019: Kurz & schmerzlos – Single & Video
11. Oktober 2019: Jod & Tenside – EP
Wir haben im Juni 2018 angefangen, die Sessions in unserem Proberaum in Waiblingen aufzunehmen. Der Proberaum war zu der Zeit dank der gequälten Röhrenverstärker noch etwas heißer als es die Sommerluft eh schon war.
Im Repertoire haben wir mittlerweile genug Songs. Im Grunde sollte es kein Problem sein, die schnell einzuspielen. Doch die Songs verändern sich. Es wird umstrukturiert, umgebaut. Das Stück „Kurz und schmerzlos“ wird innerhalb einer Probe gar vom Countryshuffle-Punk-Midtempo kurzerhand zur Herzschmerz-Tremolo-Ballade umgeschrieben. Letztlich machen wir so lange rum, bis alle bei Lenin Riefenstahl zufrieden sind – und das kann sich hinziehen, auch wenn wir nur zu dritt sind. Und klar: nach dem zweiten Bier führten wir erneut Diskussionen.
Irgendwann ist dann aber alles im Kasten. Noch schnell gemixt und vielleicht gleich noch vor Weihnachten 2018 veröffentlichen. Nein.
Das Ergebnis der vergangenen Monate sind Takes im dreistelligen Bereich, die wir durchhören und uns für die Besten entscheiden müssen. Was der jeweils beste Take eines Stückes ist, machen wir allerdings nicht unbedingt an der musikalischen Perfektion fest, sondern an der Besten Stimmung und der besten Version. Wie bereits erwähnt: Die Songs verändern sich mit der Zeit – auch heute noch. Das führt auch regelmässig zu lustigen Situationen bei Live-Auftritten, wenn drei Musiker zu drei Versionen ansetzen. 😉
Es ist dann auch bereits Weihnachten 2018, bis die fünf Top-Takes ausgesucht sind.
Das Ergebnis der vergangenen Monate sind Takes im dreistelligen Bereich, die wir durchhören und uns für die Besten entscheiden müssen. Was der jeweils beste Take eines Stückes ist, machen wir allerdings nicht an der musikalischen Perfektion fest, sondern an der besten Stimmung. Wie bereits erwähnt: Die Songs verändern sich mit der Zeit – auch heute noch. Das führt auch regelmäßig zu lustigen Situationen bei Live-Auftritten, wenn drei Musiker zu drei Versionen ansetzen.
Es ist dann auch bereits Weihnachten 2018, bis die fünf Top-Takes ausgesucht sind.
Der nächste Schritt: Ich muss die Einzelspuren der Takes mischen. Es geht hier hauptsächlich darum, die Lautstärkeverhältnisse anzupassen, Kratzer und Rauschen zu entfernen, die Instrumente in ihren Frequenzbereich pressen, Sounds anpassen, etc. Das alles unter der Maßgabe, dass der Proberaum-Style erhalten bleiben soll. Die Instrumente hatten wir großzügig mikrofoniert. Irgendwann waren die Mikrofon-clips zur Befestigung ausgegangen und wir griffen zum WD40 der Musiker: Gaffa-Tape. Live eingespielt – Projekt Panzer-Tapes.
Ich weiß es inzwischen zu schätzen, wenn eine Band Step-by-Step aufnimmt und ich eine Gesangs-Aufnahme habe, die ich sauber abmischen kann, doch hier handelt es sich um eine Live-Aufnahme. Das bedeutet: Ja, auch auf der Gesangsaufnahme scheppern die Becken vom Schlagzeug mit und der Bass brummelt dazu. Was am Gesang verändert wird, hat Einfluss auf den Sound der Becken des Schlagzeugs. Das Gschwind-mal-abmischen-Vorhaben zieht sich also doch noch ein paar Tage. Es werden Wochen und Monate.
Im Frühjahr 2019 spielt dann Sad Sir von End Of Green ein paar Gitarren-Takes dazu ein. Ich muss dazu sagen, dass ich End Of Green schon Mitte der 90er mochte. Im LKA/Longhorn gab es in der Regel immer eine feste Folge dreier Songs: Type O Negative – „Black No. 1“, Kyuss – „Gardenia“, End Of Green – „Left my Way“ Alle drei natürlich beste Kracher aus dieser Zeit.
Ich höre mir also die neuen Gitarren-Tracks durch und bin gleich mal begeistert. Das klingt schon fett und irgendwie auch gleich nach End Of Green: Massig Kathedralen-Hall auf der Klampfe, ordentlich Distortion und alles schön tief! Äh, moment: Passt das jetzt auf die Lenin Riefenstahl-Tracks? Bin noch etwas stutzig und lege die Takes über unsere Proberaum-Aufnahmen. Es klingt jetzt nicht mehr nach End Of Green, passt sich aber unfassbar gut in die bestehenden Aufnahmen ein. Das ist es! Das waren die letzten paar Feinheiten, die den Songs gefehlt haben – teilweise auch nicht nur Kleinigkeiten, sondern hier und da auch mal eine Solo-Gitarre. Kein Saitenficker-Metal-Gedudel, sondern einfach eine sinnvolle Ergänzung in den Gesangspausen.
Im Mai sind wir dann endlich fertig.. Auf Summenbearbeitung verzichte ich mal komplett. Chris hatte angekündigt, dass gemastert wird. Das war für mich eigentlich überflüssig. Für mich waren es halt die Panzer-Tapes. Als die Songs von Ralv Milberg (Die Nerven, All diese Gewalt, Karies) gemastert zurückkommen, haut es mich weg. Jetzt ballern die Songs auf den Ohren wie im Proberaum. Musikalische Fehler hier und da werden irgendwann zum So-spielen-wir-das-ab-jetzt-immer. Ich würde die Songs am liebsten gleich verteilen. Jetzt kommen aber noch die Video-Produktionen dazu. Das ist allerdings eine andere Geschichte. tbc